Die Freiwillige Feuerwehr Sand wurde im Jahr 1903 gegründet. Zuvor war sie von 1899 bis 1902 als 2. Zug der Feuerwehr Garsten geführt worden.
Erster Kommandant wurde Michael Hilbertratner. Er und die damaligen Gründungsmitglieder Brettenthaler, Domini, Sachsenhuber, Zeilermayr, Strasser, Lachner, Wild und Vögerl konnten bereits 34 Mann vereinen.
1969 erfolgte die Montage einer zweiten Sirene auf der Volksschule Dambach.
Im Jahr 1970 verfügte die FF Sand bereits über einen Mannschaftstand von 60 Mann.
1971 wurde im Landrover das erste Funkgerät installiert.
In diesem Jahr gelang es Kommandant Franz Sallinger durch ein glücklich zustande gekommenes Gespräch mit dem damaligen Generaldirektor der Steyr-Daimler-Puch AG eine Zusage zu erhalten, dass die FF Sand von den Steyr-Werken ein Fahrzeug - einen Steyr 590 - zu sehr günstigen Konditionen bekommt. Auch der Aufbau durch die Firma Rosenbauer konnte zu einem erschwinglichen Preis erhalten werden.
Da der Landrover immer störungsanfälliger wurde, ging man auf der Suche nach einer Nachfolge. Im Herbst 1977 konnte von der FF Steeg (bei Hallstatt) ein gebrauchtes Mercedes Löschfahrzeug mit Bergeausrüstung LF-B M 509 zu einem Preis von 300.000 Schilling (heutiger Preis unter Berücksichtigung der Inflation ca. 65.000 Euro) komplett aus Eigenmitteln angekauft werden.
In diesem Jahr legte Franz Sallinger nach 18 sehr erfolgreichen Jahren sein Amt als Kommandant zurück. Sein Nachfolger wurde Manfred Nöbauer.
Es galt nun den Neubau des Feuerwehrhauses in Angriff zu nehmen. Dieser war dringend notwendig geworden, da das alte Haus aufgrund steigender Mitgliederzahlen und der Erweiterung der Ausrüstung nicht mehr den Anforderungen entsprach. Nach längerer Suche wurde die neue Position gegenüber des Sportplatzes gefunden.
Besonders hervorzugeben waren dabei die Leistungen von “Bauleiter” Franz Hinterleitner und “Mann für alle Fälle” Berthold Eibl.
Nun galt es den überalteten Fuhrpark zu erneuern. 1996 konnte ein neues Rüstlöschfahrzeug (Steyr LKW mit Rosenbauer Aufbau) als Ersatz des über 20 Jahre alten Tanklöschfahrzeuges angeschafft werden. Das neue Fahrzeug war zusätzlich mit einer Seilwinde, einem hydraulischen Bergerät und einem Wasserwerfer ausgerüstet. Damit erhielt unsere Wehr eine moderne Ausrüstung, um bei Verkehrsunfällen, die längst den größten Anteil am Einsatzgeschehen ausmachten, schnell Hilfe leisten zu können.
Dieses Jahr markierte schließlich einen weiteren Höhepunkt. Das Kommando rund um den den damialigen Kommandanten Franz Hinterleitner beschloss die schon länger bestehende Pläne für die Gründung einer Jugendgruppe umzusetzen.
Unter der Führung der Jugendbetreuer Werner Burgholzer und Martin Seyer wurde damit der Nachwuchs für die Feuerwehr gesichert und eine der erfolgreichsten Jugendgruppen des Bezirkes aufgebaut.
In diesem Jahr folgten zwei weitere Höhepunkte. Zum einen feierte unsere Wehr mit dem neu gewählten Kommando unter Kommandant Karl Sallinger ihr 100jähriges Bestehen. Zum anderen konnte auch ein neues Löschfahrzeug im Rahmen eines Festaktes eingeweiht werden. Dieses Fahrzeug ersetzte den LF-B, der seit den 1970er Jahren seinen Dienst leistete.
2020 und 2021 waren auch für sehr stark geprägt durch die COVID-Pandemie. Übungstätigkeiten, kameradschaftliche Zusammenkünfte und Veranstaltungen konnten nur sehr eingeschränkt und unter strengen Vorgaben durchgeführt werden. Da auch unsere jährliche Weihnachtsfeier nicht abgehalten werden konnte, brachten wir kleine Präsente zu den Mitgliedern nach Hause.
Die Feuerwehr Sand hatte in ihrer Geschichte zahlreiche verschiedenste Einsätze zu meistern. Neben Bränden und technischen Einsätzen waren vor allem Hochwasserkatastrophen eng mit dem Dambachtal und der Feuerwehr verbunden.
Am 11. Mai 1889 schwemmte ein großes Hochwasser ungeheure Massen von Holzkohle und Holz fort und zerstörte alle Brücken. Am 03. August 1897 wurde die hölzerne Ennsbrücke weggerissen. Am 25. Juni 1926 suchten schwere Unwetter mit vielen Vermurungen und großen Hangrutschungen das Tal heim.
Die folgenschwerste Flutkatastrophe ereignete sich jedoch im August 1959. Damals, nach tagelangen ununterbrochenen Regenfällen, begannen ganze Häuser weg zu rutschen und nahmen alles mit sich, was im Wege stand. Durch das große Hinterland schwoll der Dambach über drei Meter an, die Wassermassen rissen alle Brücken und einen Großteil der Dambachstraße und das Transformatorgebäude der OKA mit sich. Durch schwere Erdrutschungen wurden die Häuser der Familien Hauser (Bärengraben), Infanger und Stögmann zur Gänze unter den Erdmassen begraben und zerstört. Auch die Häuser Rohrwöger (Langensteiner), Stiegler und Hinterbichler wurden zum großen Teil verschoben.
Der Schaden allein am öffentlichem Gut betrug damals ca. 22 Millionen Schilling. Es stellte sich die Frage, was mit dem zerstörten Tal geschehen sollte?
Soll man die Bewohner "entsiedeln" oder das Tal wieder rekultivieren und alle Schäden beseitigen, damit den Bewohnern die Heimat erhalten bleibt.
Sofort nach der Katastrophe wurden vom damaligen Bürgermeister Alfred Mayrhofer die zuständigen Politiker kontaktiert. Ein Gremium rund um den damaligen Landeshauptmann Gleißner entschied, dass schnell geholfen werden muss, wenn auch unter schweren Opfern der Gemeinde, des Landes und des Bundes.
In gemeinsamer jahrelanger Arbeit wurden über 300 Hangrutschungen beseitigt, die Bachufer verbaut, die Straße großteils neu angelegt, die Stromversorgung instandgesetzt. Jeder der Einwohner leistete seinen Beitrag, um das Tal wieder lebenswert zu gestalten.
Beim “Jahrhunderthochwasser” 2002 wurde das Dambachtal genauso wie weite Teile Österreichs schwer in Mitleidenschaft gezogen. Durch starke Regenfälle, die die ganze Nacht und den größten Teil des 12. August andauerten, konnte der Dambach die Wassermassen nicht mehr tragen. Er kam aus seinem stellenweise 4 m tiefen Bett heraus. Dieses Bachbett wurde nach dem letzten Hochwasser im Jahr 1959 extrem vertieft. Trotzdem konnte es die Wassermassen nicht bändigen.
Neben zahlreichen Kellern und vielen Straßen war vor allem der “Keblerberg” schwer betroffen und wurde auf einer Länge von 100 Metern weggerissen. Darüber hinaus wurden Strom und Telefonleitungen gekappt.
Die Aufräumarbeiten der Feuerwehr mit Hilfe des österreichischen Bundesheeres und der Bevölkerung dauerten Wochen an.
Auch in den Folgejahren kam es immer wieder zu Hochwasserereignissen, die zu Vermurungen und überschwemmten Kellern führten.
2009 wurde sogar ein Teil der Dambachstraße unterspült und stürzte ein.
2013 blieben wir Gott sei Dank von größeren Schäden verschont. Unsere Feuerwehr unterstützte die stark betroffenen Regionen im Bezirk Schärding gemeinsam mit anderen Kräften des Bezirkes Steyr-Land.
Nach der Hochwasserkatastrophe im Jahr 1959 wurde aufgrund der hohen Schäden sogar überlegt, die Bewohner des Dambachtales auszusiedeln. Zum Glück kam es nicht dazu. Als im Jahr 1966 in Tirol und Kärnten ein schweres Unwetter ähnliche Not verursachte, beschlossen die Freiwillige Feuerwehr Sand und der Musikverein Dambach den betroffenen Menschen in irgend einer Form zu helfen. Der damalige Kommandant Franz Sallinger nahm Kontakt mit dem Tiroler Landesfeuerwehrkommandanten auf, der ihm vier besonders betroffene Gemeinden nannte.
Man entschied sich für die Gemeinde Gaimberg und nach Kontaktaufnahme wurde ein Geldbetrag überwiesen.
Im August 1968 besuchte Franz Sallinger auf einer Durchreise zufällig die Gemeinde Gaimberg. Im Zuge dessen wurde eine Einladung für einen Besuch ausgesprochen. Im Jahr 1969 wurde dieser Einladung entsprochen und es erfolgte das erste Treffen in Gaimberg. Viele weitere sollten folgen und den Beginn einer nun schon über 50 Jahre andauernden Freundschaft darstellen.
Auch das Gesellschaftliche darf bei einer Feuerwehr nicht zu kurz kommen. Der Feuerwehr Sand war es daher stets ein Anliegen auch für das Dorfleben einen Anteil zu leisten.
Seit 1953 wurde von uns jedes Jahr in den ersten Monaten des Jahres ein Feuerwehrball veranstaltet. Bis 1963 wurde er im Gasthaus Wirt im Sand abgehalten, bevor 1964 ins Gasthaus Weidmann gewechselt wurde.
Lange Jahre wurde das Auftanzen von Kameraden der Feuerwehr mit ihren Partnerinnen durchgeführt. Auch Mitternachtseinlagen und eine große Tombola standen auf dem Programm.
Nachdem zuletzt die Besucherzahlen zurückgingen und die Vorbereitungsarbeiten neben den anderen Tätigkeiten sehr zeitaufwändig waren, wurde 2016 beschlossen bis auf weiteres keine weiteren Bälle mehr zu veranstalten.
Unser Grillabend wurde aus der Idee heraus geboren, für die Kameraden der Feuerwehr und deren Familien im gemütlichen Rahmen ein Fest als Dank für die Einsatzbereitschaft zu veranstalten.
Dabei wollte man jedoch etwas Spezielles anbieten, daher wurden Steckerlfische gegrillt. Am 14.07.1976 wurde dieser 1. Familiengrillabend abgehalten, bei dem schon 300 Gäste der Einladung folgten.
Was als feuerwehrinterne Feier begann, entwickelte sich rasch zu einer der bekanntesten Veranstaltungen des Bezirkes. Zu Beginn noch beim alten Feuerwehrhaus beheimatet, siedelte man bald um. Einige Jahre fand der Grillabend auf dem Gelände der Familie Burgholzer statt, bis man schließlich auf der Wiese unterhalb des neuen Feuerwehrhauses eine fixe Heimat fand. Seither ist unser Grillabend mit seinen köstlichen Steckerlfischen ein Höhepunkt im Veranstaltungsjahr.
1979 errichtete man als Dank für die relativ glimpflich überstandene Hochwasserkatastrophe im Jahr 1959 auf dem Schwarzberg ein großes Kreuz.
Anlässlich der Weihe dieses Kreuzes wurde von den drei Vereinen des Dambachtales - dem Musikverein Dambach, SC Real Dambach und der Feuerwehr Sand im Anschluss das erste Schwarzbergfest auf der “Hertlerwiese” veranstaltet, das seitdem jährlich Anfang September erfolgreich wiederholt wird. 2024 wurde es bereits zum 45. Mal veranstaltet!
2010 wurde eine neue Veranstaltung ins Leben gerufen. Die Idee stammt von den beiden Bewerbsgruppen der Feuerwehren Sand und Oberdambach unter Federführung von Christoph Hinterplattner und Mario Haidler.
Seit dieser Zeit wird der Garstner Kuppelcup jedes Jahr - nur unterbrochen durch die Coronapandemie - im Frühjahr veranstaltet.
Begonnen wurde mit 32 Gruppen in der Stockschützenhalle. 2015 wechselte man schließlich in den Veranstaltungssaal in Garsten. Mittlerweile kämpfen jedes Jahr 64 Gruppen um den Sieg. der Bewerb wurde zu einem Fixpunkt im Bewerbskalender.
Nähere Infos gibt's auf der eigenen Homepage: www.garstner-kuppelcup.at